Wie werden Doppelstegplatten hergestellt?
Stegplatten sind heiß begehrt, wenn es um den Bau eines Terrassendachs, eines Gewächshauses oder eines Carports geht. Die Gründe dafür sind vielfältig. So zeichnen sich Doppelstegplatten durch ihre günstigen Preise und ihre einfache Verarbeitbarkeit aus. Darüber hinaus sind sie im Vergleich zu anderen Materialien sehr robust. Doch wie ist es möglich, all diese Vorzüge in einem Produkt zu vereinen? Den entscheidenden Faktor spielt hier die Herstellung.
Die Basis der Herstellung: Kunststoffgranulat
Der Ausgangsstoff für die Herstellung von Doppelstegplatten ist Kunststoffgranulat. Es besteht meist aus Acrylglas oder Polycarbonat und zeichnet sich durch die entsprechenden Eigenschaften aus.
Gewonnen wird das Granulat aus Erdöl und mithilfe von Destillation und diversen Spaltprozessen gewonnen. Dann liegt es allerdings zunächst einmal in Form von flüssigem Kunststoff vor. Dieses wird anschließend mithilfe von Düsen zu langen feinen Strängen gepresst, die durch den Einsatz von kühler Luft und Wasser sofort abkühlen. Um nun das feine Granulat zu erhalten, werden die Stränge mittels Schneidklingen zu Stückchen in der Größe von wenigen Millimetern zerschnitten.
Der Herstellungsprozess: (Co-) Ectrusionsverfahren
Nun muss das Kunststoffgranulat weiterverarbeitet werden. Hier kommt das sogenannte Extrusionsverfahren zum Einsatz. Besser bekannt ist dieser Vorgang unter der Bezeichnung "Spritzgussverfahren".
In diesem Schritt wird das Granulat in einen Extruder gefüllt. Eine sich drehende Spirale führt es anschließend durch einen beheizten Zylinder. Dieser ist in unterschiedliche Heizzonen unterteilt. Wichtig ist, dass die Zylindertemperatur stetig, bis hin zu einer Höchsttemperatur von 270 Grad Celsius, zunimmt. So kann das Kunststoffgranulat langsam schmelzen und das Risiko einer Überhitzung wird gemindert.
In manchen Fällen kommen auch gleich mehrere Spiralen zum Einsatz, die das Granulat durch den Zylinder führen. Hier wird dann von einer Coextrusion gesprochen. In der Regel kommt dieses Verfahren zum Einsatz, wenn nicht ausschließlich neues Granulat, sondern auch recycelte Kunststoffe verwendet werden. Auch bei der Herstellung von Platten in verschiedenen Farben, mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur oder mit einer UV-Schutzschicht wird die Coextrusion durchgeführt.
Der letzte Herstellungsschritt: Formgebung
Das Ende des Extruders besteht in der Regel aus einer breiten Düse. Diese kann durchaus mehrere Meter breit sein. Hier wird das flüssige Granulat mit hohem Druck herausgepresst. Dabei entsteht schließlich das Ausgangsmaterial für die Doppelstegplatten.
Der herausgepresste Kunststoff mündet sogleich in eine Kühlstation, die die Doppelstegplatten sofort abkühlt. Die Platten haben hier allerdings noch kein Ende. Deshalb werden sie im nächsten Schritt auf die gewünschte Länge zugeschnitten.
Bevor es in den Verkauf geht: Schutzfolie
Bevor die Doppelstegplatten an die Einzelhändler ausgeliefert werden, werden Sie meist mit einer speziellen Schutzfolie versehen. Diese soll die Platten vor Schäden, etwa vor Kratzern beim Transport oder vor UV-Strahlung, schützen. An den offenen Kanten wird Transport-Klebeband angebracht. So lässt sich vermeiden, dass Insekten oder Schmutz in die Kammern der Doppelstegplatten gelangen.